Der Dreck sitzt innen

Seit einigen Stunden gibt es einen weiteren Krieg auf dieser Erde. „Aserbaidschan greift die armenisch besiedelte Region Nagorni Karabach an“. Zwei Staaten streiten sich um ein Territorium, haben jahrelang versucht, die Menschen dort auszuhungern und gehen nun militärisch aufeinander los.

23 Kriege auf unserem Planeten zeigt die Statistik. Und der Krieg, der in Deutschland in aller Munde ist, er ist, so ist zu befürchten, wohl nicht der Grausamste. Schaut man nach Jemen, so stellt sich die aktuelle Lage so dar: „Laut Angaben der Vereinten Nationen gibt es derzeit 4,5 Millionen Binnenflüchtlinge. Über 21 Millionen von insgesamt ca. 30,5 Millionen Menschen benötigen humanitäre Unterstützung. Circa 17 Millionen Menschen haben keinen sicheren Zugang zu Nahrung. 2,2 Millionen Kinder leiden an schwerer akuter Unterernährung“ (Quelle: Welthungerhilfe).   

Wie viele Menschen werden in dem heute beginnenden Konflikt ihre Heimat und auch ihr Leben verlieren? Wie viele Kinder werden nach ihren Eltern schreien? Wie viel Blut wird fließen?

Vor vielen Jahren war ich mit meiner Familie auf einer Heimfahrt. Von unseren sechs Kindern waren zum Glück einige eingeschlafen – aber einer krähte noch herum und stellte tiefsinnige Fragen. Ich versuchte sie zu überhören. Schließlich waren wir kurz vor dem ersehnten Ziel. Aber plötzlich kam eine Frage, die konnte ich nicht überhören. „Papa, Papa, woher kommen Kriege?“ „Hmm, das erkläre ich dir heute abend noch vor dem ZuBettGehen.“ „Versprochen, Papa?“ „Versprochen!“

Die Zeit läuft. Ich habe noch 45 min. Und ich muss meinem Kind erklären, woher Kriege kommen. Herr, hilf mir! Da kommt mir Jakobus 4 in den Sinn. Uff. Da steht genau diese Frage! Die Rettung! „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch?“ „Unter euch.“ Da steht nicht Karabach oder Bachmut. Da steht „unter euch“.

Und dann kommt die Erklärung: „… aus euren Begierden“. Der Krieg kommt aus „uns“. Es sind nicht die Anderen. „Wir“ sind es. Das haben meine Kinder gut verstanden – als ich sie daran erinnerte, dass die letzte Prügelei im Kinderzimmer „Karabach im Kleinen“ war. Das war LEGO-Karabach, und weil man sich nicht über die Besitzverhältnisse der LEGO-Steine einigen konnte, da gab es Tränen und Schrammen und wütende Gesichter. Theo Lehmann, dieser begnadete Prediger, schrieb einmal ein Lied, das dieses Dilemma im „Fensterputzer“ sehr treffend formuliert – „… weil der Dreck von innen sitzt“:

Der Fensterputzer

1) Einer blieb am Fenster stehen,
schaute, wie der Tag beginnt.
Doch er konnte nicht viel sehen,
denn die Scheiben warn fast blind.

2) Sagte: "So geht das nicht weiter“,
holte Lappen und den Schwamm,
stieg von außen auf die Leiter
und fing gleich zu putzen an.

3) Ein Erfolg war nicht zu sehen,
putzte sich die Finger wund.
Kam ein Mann, blieb lächelnd stehen
und erklärte ihm den Grund:

4) "Du kannst wischen, putzen,
bis es außen nur so blitzt.
Doch es wird dir nicht viel nützen,
weil der Dreck von innen sitzt.“

5) Deine Fenster putzt nur einer,
Jesus, der die Herzen kennt.
Er vergibt, das kann sonst keiner,
den Dreck, den er Sünde nennt.

Seitdem Kain Abel erschlagen hat, hat dieses völlig sinnlose Töten nicht aufgehört – und es wird auch nicht aufhören – bis der Friedefürst kommt und sein Friedensreich aufrichtet.

Wie phänomenal war doch der Ruf des Herrn Jesus nach seiner Auferstehung: „Friede euch!“ Eine Woche später wieder: „Friede euch!“ Eine kurze Predigt, die nachhallt. Sie hallt durch jede christliche Gemeinde, durch jede christliche Ehe, durch jedes Herz, in dem der Friedefürst Einzug gehalten hat. – So sollte es jedenfalls sein …

Herzliche Grüße aus Lychen vom Team des Daniel-Verlags
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